20.07.2005: Rhein-Radweg - Basel (CH) nach Boofzheim (F)
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Bei der Abfahrt in Basel hatte ich noch keine Ahnung, was das Etappenziel sein würde. Bereits zuhause hatte ich mir das Radtourenbuch Rhein-Radweg, Teil 1 von Basel nach Mainz gekauft und mich anhand der Beschreibungen entschieden, den Rhein auf der französischen Seite anzugehen. Nach dem exzellenten Kartenmaterial zu urteilen folgt der Radweg in Frankreich zwar selten dem Rhein (manchmal entfernt man sich mehr als zehn Kilometer vom Fluss), doch ist er durchgehend asphaltiert. Ganz anders sieht es auf der deutschen Seite aus: Alles Kiesweg. Die rund zehn Kilometer Kiesweg der Etappe am Vortag hatten mir gezeigt, dass ich mir das auf keinen Fall antun möchte. Später habe ich von anderen Radfahrern, die ich unterwegs getroffen habe, erfahren, dass diese Entscheidung sicher richtig war, denn zusätzlich sei auf der deutschen Seite auch die Signalisation mangelhaft. Doch dazu später noch mehr... Von der Jugendherberge in Basel führt der Weg zuerst quer durch die Altstadt. Der Marktplatz direkt beim Rathaus ist dabei nur eines der architektonischen Highlights. Das ändert sich aber schnell: Beim schweizerisch-französischen Zoll an der Hüningerstrasse wird man zwar nicht kontrolliert, doch fährt man mitten durch die Anlagen der Basler Gross-Chemie. Alle Firmennamen sind wohlbekannt, die Luft riecht sicherlich nicht nach Blumen. Das ist aber schnell vorbei, denn in Huningue zweigt der Radweg von der grossen Strasse ab und folgt dem Canal de Huningue. Eines ist sofort klar: Wenn die ganze Strecke so schön ist, wie hier, dann wird dieses "Abenteuer" ein grosser Genuss werden. Dem Kanal folgt man bis nach Niffer, wo er bei einer Schleuse von Le Corbusier einerseits in den Rhein fliesst, andererseits als Canal du Rhône au Rhin (Rhein-Rhône-Kanal) durch den Hardt-Wald fliesst. Diesem Kanal folgt man, später geht es direkt in den Wald, wo man höchstens noch Hasen trifft. Nach der Durchquerung dieses riesigen elsässischen Waldes gönne ich mir in Blodelsheim eine Pause und ein Mittagessen aus den Packtaschen. Ab hier folgt der Radweg grösseren Strassen bis nach Neuf-Brisach, wo die erste Etappe des Radtourenbuchs endet. Am Nachmittag fahre ich weiter nach Norden, teilweise entlang der offiziellen Radroute, teilweise nehme ich kleinere Abkürzungen, denn wenn man schon auf Strassen fahren muss, dann muss ich nicht noch einen Umweg machen. Bereits am Morgen hatte ich auf den Karten nach Zeltplätzen in dieser Gegend gesucht und mir ein paar Kandidaten gemerkt. Viele gibt es nicht, doch scheine ich mit dem in Boofzheim Glück zu haben. Direkt vor dem grossen Zeltplatz hat es ein Einkaufzentrum, wo ich mich mit Esswaren für den Abend und die nächsten zwei Tage eindecken kann. Ich kaufe mir auch mehr Getränke, denn unterwegs habe ich merken müssen, dass es in Frankreich schwieriger ist als in der Schweiz, zu Trinkwasser zu kommen. Den Abend verbringe ich auf dem Zeltplatz mit einer Pizza, einem Halbliter Muscat und ein paar Sudokus. Das ist die ehrlich verdiente Entspannung! In der Nacht ändert dann leider das Wetter und das Zelt wir (aussen) total nass. Eines ist jetzt klar: Auch die nächste Nacht muss ich wieder im Zelt nächtigen, denn ich muss aufstellen können, damit es trocknen kann.
Etappendaten
Tourendaten
Kartenmaterial
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Schleuse von Le Corbusier
Typische Bauweise im Elsass
Zeltplatz in Boofzheim
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Rhein-Radweg